"The Twelve" ist ein Soundtrack, aber auch ein eigenständiges Musikalbum. "Es erzählt die Geschichte [von] zwölf Menschen, auch ohne den Film", erklärt Federico Albanese. Die Stücke wecken Gefühle der Meditation und Antizipation, die einen wunderbaren Sinn für das Geschichtenerzählen vermitteln, und zu wissen, was Albanese dazu inspirierte, verleiht ihrem Inhalt nur noch mehr Kraft. Nehmen wir zum Beispiel "The Stars We Follow", ein ebenso sanftes und kontemplatives wie kraftvolles Stück. Inspiriert wurde es von dem japanischen Meister Aoki Hiroyuki und der von ihm entwickelten speziellen Art und Weise, sich mit der Natur zu verbinden. "Das Ganze bewegt sich irgendwo zwischen Kampfkunst und Tanz. Einmal schickte Lucy mir einen kurzen Clip, in dem ein Ausschnitt davon am Strand zu sehen ist, und irgendwie sahen die Bewegungen für mich wie die Jagd nach den Sternen aus", erklärt Albanese, "wie die allgemeine Vorstellung von der Reise dieser Ältesten, davon, wie sie ihren eigenen Ideen und Sternen folgen und versuchen, sie mit der Welt zu verbinden." Die Inspiration zu dem wunderbar tröstlichen Stück "North Variation" geht auf die Meisterin Lyudmila Khomovna zurück, eine der letzten Angehörigen der Volksgruppe der Uilta, die auf einer abgelegenen sibirischen Insel leben: "Sie ist ein ganz besonderer Mensch, eine große Weise. Ich hatte dieses Bild vor Augen von einem sehr kalten Ort, der in sich jedoch eine tiefe Wärme trägt".

Die Arbeit an dem Soundtrack stärkte Federico Albaneses Fähigkeiten, außerhalb seiner Komfortzone zu arbeiten. Ihm gelingt der Spagat, sich gleichzeitig an die Gemeinschaftsarbeit des Filmschaffens anzupassen und seinem eigenen internen kreativen Prozess zu folgen. Sein Album zeigt, wie wertvoll eine organische Partnerschaft unter Künstlern haben kann.

"Ich würde sagen, die Filmkunst ist neben der Musik meine zweite Liebe. Ich bin eher niemand, der für alles Musik schreiben würde. Ich freue mich, wenn ich das Gefühl habe, zu einem Projekt etwas beitragen zu können."