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Genre
Minimal Musik
Erschienen am
06.11.2020
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„Einsamkeit ist eine Art von Freiheit“ – hat der italienische Schriftsteller Umberto Eco gesagt – und aus solch positivem Empfinden der Einsamkeit heraus ist Pascal Schumachers Album SOL entstanden, das am 5. Juni bei Neue Meister erschienen ist. Der Klang ist geprägt durch das Vibraphone, Schumachers Herzensinstrument, in das er sich als Kind auf den ersten Blick verliebt hat: „Beim Schlagzeugunterricht in meiner Kindheit war da dieses golden glitzernde Instrument. Ich konnte nicht anders als darauf zu spielen, sobald mein Lehrer den Raum verließ“, erinnert er sich. Diese Faszination ist geblieben und Pascal Schumacher ließ den Klang seines Vibraphons in unterschiedliche Ensembles wie Quartette und Sinfonieorchester einfließen, bevor er ihm und seinen musikalischen Gedanken nun allein Raum geschenkt hat, denn: „beim Alleinsein habe ich so viel über mich selbst gelernt – mehr als ich mir je hätte vorstellen können“, sagt er.

Am Tag des Releases hat er SOL dann in einem besonderen Ambiente vorgestellt, welches das Alleinsein mit Hilfe von Licht, Innenarchitektur und Spiegeln wunderbar in Szene setzte: Schumacher baute sein Vibraphon samt sonstigem Equipment im Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean (MUDAM) in Luxemburg auf, in der Mitte der Installation "Untitled (Portland Mirrors)“, die 1977 von Robert Morris erschaffen wurde. Das Konzert wurde live gestreamt, unter der Regie von Yann Tonnar (Garden Stories / 2011 and Alehouse Rock / 2014) gefilmt und zudem aufgenommen und erscheint nun als SOL – MUDAM Session in der Reihe Neue Meister Sessions.

Die Live-Aufnahme von SOL bestätigt dabei zum einen Schumachers neugewonnene Leidenschaft für die Einsamkeit mit all ihrer Anziehungskraft, zum anderen transportiert sie aber auch jene wichtigste Eigenschaft von Beziehungen überhaupt: die Intimität. Gerade dieses Moment wird mit Hilfe der Installation verblüffend in Szene gesetzt, so vermittelt das Stück Melancolia etwa eine einzigartige Isolation, die ebenso traurig ist wie schön und durch das Wirken der Spiegel doch gleichzeitig auch gebrochen wird. Twinkle bringt ein zutiefst persönliches Gefühl von Erleuchtung zum Ausdruck.

„Wenn du solo spielst, wirst du wirklich mit dir selbst konfrontiert. Mit deinen starken Momenten ebenso wie mit deinen schwachen, die nicht unbedingt deine schlechtesten Momente sein müssen. Gerade diese Zerbrechlichkeit hat mitunter etwas sehr Schönes. Nicht selten entstehen aus ihr magische Dinge“, sagt er und stellt fest: „Solo zu spielen ist schon eine intensive Sache.“ Morris’ eindringliches Kunstwerk im MUDAM hat dabei virtuell mit Spiegeln und Holz die Konzeptionen von Wahrnehmung und Raum herausgefordert – beim bloßen Hören überwiegt jedoch das vertiefte SoloSpiel und schafft so einen einfühlsam-intimen Konzertmoment – in glücklicher Einsamkeit.

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Minimal Musik
Erschienen am
06.11.2020

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